Am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember verlangt die AG Selbst Aktiv Menschen mit Behinderungen in der SPD mehr Tempo bei Inklusion und Barrierefreiheit. So können Menschen mit Behinderungen die Freizügigkeit zwischen den Ländern der Europäischen Gemeinschaft bei touristische oder geschäftliche Reisen bislang nur eingeschränkt nutzen, denn ihr Schwerbehindertenausweis wird jenseits der Grenze meist nicht anerkannt. Der Zugang zu Assistenzleistungen wird dadurch erschwert oder unmöglich, ohne die eine Reise für viele Menschen mit Behinderungen erst gar nicht möglich ist. Der Europäische Behindertenausweis soll das ändern. „Der Europäische Behindertenausweis (European Disability Card) wurde bereits 2024 beschlossen. Er muss jetzt zügig in nationales Recht umgesetzt werden. Wir fordern die Bundesregierung auf, damit nicht bis 2028 zu warten, wenn die von der EU gesetzte Frist abläuft.“ erklärt Karl Finke, Co-Bundesvorsitzende der AG Selbst Aktiv, aus Anlass des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung. „Wir warten noch immer auf die längst überfällige Reform des Behinderten-Gleichstellungsgesetzes,“ ergänzt die Co-Bundesvorsitzende Katrin Gensecke, „denn wir brauchen Barrierefreiheit nicht nur in den Einrichtungen des Bundes, der Länder und der Kommunen, sondern endlich auch bei privaten Anbietern von Dienstleistungen und Produkten, zum Beispiel in Arztpraxen.“ Katrin Gensecke nimmt besonders auch die Kinder in den Blick: „Immer mehr Kindern mit Behinderungen fehlt ein inklusiver Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und sozialen Dienstleistungen. Ein entsprechender Pflegegrad ist dabei oft ein entscheidender Schritt, um eine bedarfsgerechte Unterstützung sicherzustellen. Der Zugang zu diesen Pflegegraden muss dringend verbessert werden, damit betroffene Familien die notwendige Hilfe schnell und unbürokratisch erhalten!“ fordert die Magdeburger SPD-Politikerin für die AG Selbst Aktiv.
Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember erinnert Politik und Zivilgesellschaft an Inklusion und Barrierefreiheit. Er wurde 1992 von den Vereinten Nationen ausgerufen. In Deutschland leben 7,9 Millionen Menschen mit einer Schwerbehinderung (Stand 2023), das entspricht einer Quote von 9,3 Prozent; die Zahl der Menschen mit Beeinträchtigung wird auf etwa 13 Millionen geschätzt. Sie alle brauchen Barrierefreiheit, aber auch ältere Menschen profitieren davon.